Konzept

Da die Struktur der Herkunftsfamilien von den Kindern und Jugendlichen überwiegend nicht intakt, bzw. problembehaftet ist, beziehen sich Inhalte und Methoden auf dem Prinzip des Elternersatzes und der Großfamilie.

Die Struktur dieses Elternersatzes baut auf der pädagogischen Beziehungs- und Bindungsarbeit auf, es wird eine Personenbezugsebene angestrebt. Der hier im Haus vorgegebene Erziehungsrahmen/Leitlinie dient dem Kind und Jugendlichen zur Orientierung für sich, in der Gruppe und auch im sozialen Umfeld. Durch den Aufbau dieser emotionalen Bindungen und Beziehungen sollen die Kinder und Jugendlichen soweit gefestigt und stabilisiert werden, dass eine familiäre Wiedereingliederung erreicht wird. Sollte eine familiäre Aufnahme in die Herkunftsfamilie nicht möglich sein, so kann die Verselbständigungsphase durchlaufen werden um einen normalen Ablösungsprozess zu erleben. Das Ziel ist es, dass ein eigenverantwortliches Lebensgefühl aufgebaut werden kann.

Feste Kriterien für das tägliche Leben

Um die Ziele zu erreichen, wird ein sozialintegrativer Erziehungsstil mit festen Kriterien für das tägliche Leben praktiziert. Dazu gehören die täglichen Pflichten wie Schularbeiten und Sport ebenso dazu wie Haushalts-, Küchen- und Gartenarbeit, auch die Pflege der Pferde nimmt einen breiten Raum ein.

Ein wesentlicher Bereich ist der Aufbau und die Stärkung des Selbstbewusstseins, der Ich-Stärke und der Ich-Kompetenz; die Betreuten sollen wieder einen Zugang zu ihren eigenen Stärken und Ressourcen finden. Lebenspraktische Techniken können trainiert und erlernt werden und ein ausgeprägtes Bewusstsein für natürliche Prozesse und ökologische Zusammenhänge soll erfasst, entwickelt und verinnerlicht werden.

Für das Erlernen und die Übernahme der eigenen Verantwortung ihrer Handlungen sind besonders der allgemeine Sportbereich, das therapeutische Reiten und Voltigieren für die Kinder besonders geeignet. An 2 Tagen in der Woche gehen Kinder und Erzieher in die hauseigene Sauna. Neben dem gesundheitlich vorbeugenden Effekt gilt unsere Aufmerksamkeit dem Umgang im Bereich der Hygiene und der Selbstverständlichkeit des Umgangs mit dem eigenen Körper.

Zusammenfassend steht die Erziehung zur Selbständigkeit, Handlungsfähigkeit und Selbsterziehung, Gesundheit, Ordnung, Hygiene, Sozialverhalten, die ganzheitliche Betreuung in Schul- und Berufsausbildung und somit der Sozialisationsprozess, der eine dauerhafte Eingliederung in die Gesellschaft anstrebt, im Vordergrund.

Psychologische Betreuung

Das Kinderhaus zur Mühle arbeitet mit niedergelassenen Psychologen in Flensburg und Niebüll sowie in Krisenfällen mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Schleswig zusammen. Von Ihnen wird die psychologische Betreuung der Kinder und Jugendlichen übernommen.

Die Supervision der Mitarbeiter werden durch den Psychologen der Therapeutischen Trägergemeinschaft Nord (TTN) geleitet.

Des Weiteren werden von den genannten Psychologen im Bedarfsfall Gutachten erstellt und spezielle Test- und Lernprogramme durchgeführt. 

Heilpädagogische Betreuung

Besondere Förderangebote, die spezielle defizitäre Problembereiche ansprechen, wie z. B. die visuelle Wahrnehmungsförderung oder Legastheniehilfen, werden durch den Dipl.-Heilpädagogen angeboten und durchgeführt.

Therapeutische Trägergemeinschaft Nord

Die TTN (Therapeutische Trägergemeinschaft Nord) wurde 2006 gegründet.

Anspruch ist es, schneller, qualifizierte und effektive Hilfe und Unterstützung für Kinder und Jugendliche anzubieten und die eigene Arbeit zu erweitern. Der therapeutische Dienst ist integraler Bestandteil der heilpädagogisch-therapeutischen Arbeit.

 

1. Vorsitzender: Dierk Petersen
2. Vorsitzender: Jörg Mielack
Kontakt: traegergemeinschaft@gmx.net

Zielgruppe

Das Kinderhaus verfügt über 12 koedukative Plätze und es können Kinder und Jugendliche im Alter von 6 – 16 Jahren aufgenommen werden. Von dieser Altersvorgabe kann bei Geschwisterunterbringung abgewichen werden.